Für mein aktuelles vorhaben benötige ich die Version 2.1 des freien Kryptografie-System GNU Privacy Guard (GnuPG). Die neuste Version (2.1.6 vom 01.07.15) biete viele Neuerungen, so z.B. Unterstützung für Epileptische elliptische Kurven (ECC), Wiederrufzertifikate sind nun Standard, unsichere PGP-2 Standard wurde entfernt und einige mehr. Hier möchte ich dokumentieren wie gpg2 auf einem Linux Mint 17.2 (Kernel 3.16.0-33) System kompiliert und installiert wurde.
1. Quelldateien beziehen
Auf der offiziellen GnuPG Seite können fast alle benötigten Quelldateien heruntergeladen werden. Bei meinem System wurden folgende Quelldateien benötigt:
- GnuPG modern 2.1.6
- libgpg-error-1.19
- libassuan-2.2.1
- libgcrypt-1.6.3
- libksba-1.3.3
- npth-0.91
Je nach System können die Abhängigkeiten unterschiedlich ausfallen. Sollten bei euch auch Abhängigkeiten fehlen, werden diese nach erstellen der Konfigurationsdatei gemeldet.
Nachdem alle Quelldateien heruntergeladen wurden, ist es am besten diese in ein extra temporäres Verzeichnis zu entpacken. Ich habe /tmp/gpg-quelldaten genommen. (Tipp: Kleine Helfer beim Entpacken).
2. Abhängigkeiten einrichten
Da die Abhängigkeiten auch teilweise von einander Abhängig sind, hatte ich folgende Reihenfolge beim installieren: libgpg-error-1.19, libassuan-2.2.1, libgcrypt-1.6.3, libksba-1.3.3, npth-0.91 .
Jetzt öffnet Ihr eine Konsole und wechselt in das entsprechende Verzeichnis mit:
cd /tmp/gpg-quelldaten/>NAME_DES_PAKETS<
Dort führt Ihr folgende Befehle aus:
./configure make sudo make install
Der erste erstellt eine Konfigurationsdatei für euer System und prüft alle Abhängigkeiten. Der zweite Befehl erstellt (kompiliert) die Binäre Datei zum installieren für euer System und der letzte installiert das Paket. Dies macht Ihr für jede Abhängigkeit die Installiert werden muss.
3. GnuPG 2.1 kompilieren und installieren
Sobald alle bekannten Abhängigkeiten installiert sind, können wir hier fortfahren. Dazu wechselt Ihr über die Konsole auch wieder in das Verzeichnis in dem die Quelldateien liegen. Damit später alles richtig konfiguriert wird, muss eine Umgebungsvariable gesetzt werden mit:
export LD_RUN_PATH=/usr/local/lib
Genauere Informationen wozu dies dient findet Ihr hier. Danach kann mittels folgenden Befehlen die Konfigurationsdatei und das Binäre Paket erstellt werden:
./configure --prefix=/usr/local make sudo make install
Sollten keine Fehlermeldungen kommen, habt Ihr erfolgreich gpg2 installiert. Überprüfen könnt Ihr dies mittels:
gpg2 --version
Dort müsste als Ausgabe gpg (GnuPG) 2.1.6 erscheinen.
Hinweis: Da auf den meisten Linux System GPG Version 1.4.x installiert ist, wird nicht empfohlen diese durch Version 2.x zu ersetzen. Gerade apt-get und evtl. auch einige andere Paketmanager benötigen noch die alte Version.
Du möchtest sicherlich keine epileptischen, sondern eliptische Kurven ;)
Hi Clufi und Jonius,
wenn es mal schnell gehen muss ;)
Danke für den Tipp, meinte natürlich elliptische Kurven…
Hallo André, du meinst bestimmt “…elliptische Kurven”, oder?